Skip to main content

Nackenprobleme verstehen: Die 3 wichtigsten Prinzipien

23. November 2023

Häufig suchen wir nach den ganz schnellen Lösungen. Bei Nackenverspannungen, Spannungskopfschmerzen, wirft man sich schnell mal eine Pille ein und bekämpft das Symptom.
Die Ursache bleibt aber meist unberührt davon, doch wir möchten langanhaltender Gesundheit und Wohlbefinden auf den Grund gehen. Verspannungen entstehen nicht von heute auf morgen. Die Schmerzen sind ein Hilfeschrei des Körpers, ein Aufruf, endlich etwas zu ändern, etwas für unseren Körper und für unser Wohlbefinden zu machen. Eine nachhaltige Investition in uns selbst. Das zahlt sich definitiv aus.

Was tun bei Hals-Nacken-Schulter Beschwerden

Mit jeder Entscheidung, die wir treffen, mit jeder Handlung, die wir setzen, haben wir selbst in der Hand, wie sich unser Körper entwickelt. Verspannungen bauen sich über Jahre auf, bis irgendwann der Aufschrei des Körpers erfolgt.

Unter Berücksichtigung der wichtigsten Prinzipien können wir mit den richtigen Übungen einerseits sofort Linderung erfahren, aber was noch wichtiger ist: Wir können diese Probleme in Zukunft auch vermeiden.

Der Mensch ist ein wahres Wunderwerk. Wir passen uns ständig an das an, was wir regelmäßig tun! Wie entstehen diese lästigen Hals-Nacken-Schulter Beschwerden?

Was sollen wir tun? Wie funktioniert unser Körper. Eines steht fest, nichts in der Natur ist ohne Sinn. Die Evolution hat sich da schon etwas gedacht, wir müssen nur die Prinzipien verstehen.

Angewendet auf das Hals-Nacken-Schulter Problem bedeutet das Folgendes:

1. Gegenbewegung ist angesagt

Wir sitzen den ganzen Tag vorne übergebeugt. Die Strukturen der Körpervorderseite ziehen uns nach vorne. Die Muskeln der Rückseite, besonders jene des oberen Rückens, müssen STÄNDIG dagegen halten um aufrecht zu bleiben und nicht nach vorne zu fallen. Natürlich werden sich diese melden und irgendwann aufschreien!

Auch sie brauchen mal Pause und Entspannung – und da kommt das Prinzip der Gegenbewegung ins Spiel. Wir beugen uns im modernen Alltag kaum mehr nach hinten. Doch das wäre genau die richtige Ausgleichsbewegung, um die vorderen Strukturen in Länge zu bringen und den hinteren mal eine Entspannung zu gönnen. 

Rückbeugen ist also angesagt! Über den Stuhl, über die Faszienrolle, über den Gymnastikball, in die Brücke.

Das Prinzip der Polarität im Leben greift auch hier. Wir brauchen den richtigen Ausgleich, um in Balance zu bleiben.

Übung: Tägliche Rückbeuge! Natürlich werden wir jetzt nicht täglich stundenlang in der Rückbeuge verbringen, aber immer wieder zwischendurch!

2. Rotieren hat eine große Bedeutung

Die Wirbelsäule ist keine Säule! Sie wird von einer Vielzahl an kleinen Muskeln stabilisiert, die gekonnt zusammenarbeiten, um eine unendliche Anzahl von Bewegungskombinationen durchzuführen. Abfedern beim Springen und Landen, drehen beim Werfen, krümmen beim Purzelbaum, strecken beim Klettern und so Vieles mehr. Doch was machen wir: Drehungen gibt es kaum mehr im modernen Alltag. Und wird dann mal ein schwerer Koffer oder eine Bierkiste angehoben, dann schießt schon der Hexenschuss ein. Wir sind nicht mehr vorbereitet!

Der Brustkorb ist kein Panzer, das hast du in diesem Modul schon gelernt. Natürlich schützt er lebenswichtige Organe wie das Herz und die Lunge. Die Rippen machen ihn unbeweglicher als den unteren Rücken. Doch gerade deshalb, weil hier die Beweglichkeit ohnehin schon eingeschränkt ist, müssen wir uns hier besonders um die Beweglichkeit kümmern.

Fehlende Beweglichkeit im Brustkorb wird dann nämlich genau dort kompensiert, wo wir häufig Probleme haben. Im unteren Rücken, aber besonders auch in den Schultern und im Nacken. Schulterprobleme und Smartphone Nacken sind Folgeerscheinungen eines versteiften Brustkorbs und einer unbeweglichen Brustwirbelsäule.

Übung:

Rotieren ist angesagt – so vielseitig wie möglich! Drehen am Boden, Rollen, Klettern, Übungen mit Widerstandsbändern.

3. Die Wichtigkeit des vollen Bewegungsumfangs

Alle unsere Gelenke benötigen Bewegung im vollen Bewegungsumfang, um gesund zu bleiben. Nur dann wird die Gelenksschmiere entsprechend verteilt und das Gelenk gesund ernährt. Gelenksarthrose entsteht einerseits durch Überbeanspruchung – immer wieder dasselbe im selben Winkel. Die Hüften vieler Fußballer können ein Lied davon singen, doch gerade hier gibt es interessante Untersuchungen, die zeigen, dass Arthrose dort entsteht wo eigentlich nicht bewegt wird und so ist es auch erklärbar, dass viele junge Couch Potatoes unter Gelenksarthrose leiden!



Full range of motion ist also angesagt!

Wann hattest du die Arme das letzte Mal über Kopf? Das kommt im Alltag kaum mehr vor. Daraus folgt, dass wir die Schulter eigentlich nicht mehr im vollen Umfang bewegen. Im Zuge meiner Arbeit als Sportwissenschafter sehe ich täglich, dass die meisten Menschen die Arme gar nicht mehr gestreckt über Kopf bringen können!

Vielleicht denkst du jetzt – okay nicht so schlimm, brauch ich nicht. Vielleicht hast du Glück, aber die Frozen Shoulder (schmerzhafte Bewegungseinschränkung im Schulterbereich) betrifft heute nicht mehr hauptsächlich die Sportler*innen, sondern Büroangestellte.

Übung: Also Hände hoch! Einfach mal abhängen am nächsten Ast, einhängen beim Türstock oder Klettern.

Viel Information?

Das stimmt, aber wenn du diese Prinzipien einmal verstanden hast, hast du nicht nur ein wertvolles Werkzeug für deine Hals-Nacken-Schulter Probleme.

Es ist noch viel besser! Diese Prinzipien bilden den Schlüssel für einen ausgeglichenen, leistungsfähigen und vor allem gesunden Körper!

Zum Newsletter anmelden

Halte dich mit unseren Updates auf dem Laufenden und erhalte Neuigkeiten, Tipps & Tricks direkt in dein Postfach.